Freitag, 25. Mai 2007
Independencia
bloggos aires, 16:56h
Heute Unabhängigkeitstag. Um zehn Uhr früh hätte man per TV einer Messe in der Kathedrale von Córdoba beiwohnen können, mit dem Präsidenten und viel Feierlichkeit. Aber no, gracias. Lieber ausschlafen und fasziniert einen völlig ungewöhnlichen Zustand beobachten: Überall hängen blau-weisse Fähnchen, fast keine Autos auf den Strassen, in der Subte entspannte Menschen, die sitzen. Überall Familien mit Kindern und Paare, die Händchen halten, streiten oder gemeinsam riesige Mengen Fleisch oder das Unabhängigkeitstagsgericht Locro, so eine Art Eintopf, verdrücken. Feiertag.
Auch ich habe mich von einer sympathischen dicken Wirtin zum Tagesgericht überreden lassen, zwei riesige Fleischbrocken mit Bratkartoffeln und einem Feigen-Salat-Blatt. Jetzt sitze ich in der Zeitung und bereue: Das Fleisch, die fettigen Kartoffeln, den Apple Martini, den ich mir gestern nach und die Biere, die ich mir waehrend des Kevin Johansen-Konzerts reingepfiffen habe.
Was sehr schoen war, das Konzert. Ein in Alaska und Buenos Aires aufgewachsener David Byrne, der Cumbia mit Bossa Nova, den Beatles und ein wenig Serge Gainsbourgh mischt, einmal kräftig schüttelt und dann mit Querflöte, Saxophon, Mundharmonika und Conga serviert. Dreisprachig, versteht sich. Aber es hätten auch ein paar Balladen weniger sein dürfen.
In der Zeitung werden heute Labber-T-Shirts statt Krawatten getragen, die Chili Peppers dudeln leise. Und für mich ist ein Fax vom Finanzamt angekommen. Vielleicht gleich wieder heim, Decke über den Kopf und die Nationalhymne hören. Oder vielleicht ist dieser Tag der richtige, um mal in eine Milonga zu gehen. Es gibt zwar doch einen Unterschied zwischen Melancholie und Magenschmerzen, aber im Endeffekt kommt es wohl auf das Gleiche raus.
Auch ich habe mich von einer sympathischen dicken Wirtin zum Tagesgericht überreden lassen, zwei riesige Fleischbrocken mit Bratkartoffeln und einem Feigen-Salat-Blatt. Jetzt sitze ich in der Zeitung und bereue: Das Fleisch, die fettigen Kartoffeln, den Apple Martini, den ich mir gestern nach und die Biere, die ich mir waehrend des Kevin Johansen-Konzerts reingepfiffen habe.
Was sehr schoen war, das Konzert. Ein in Alaska und Buenos Aires aufgewachsener David Byrne, der Cumbia mit Bossa Nova, den Beatles und ein wenig Serge Gainsbourgh mischt, einmal kräftig schüttelt und dann mit Querflöte, Saxophon, Mundharmonika und Conga serviert. Dreisprachig, versteht sich. Aber es hätten auch ein paar Balladen weniger sein dürfen.
In der Zeitung werden heute Labber-T-Shirts statt Krawatten getragen, die Chili Peppers dudeln leise. Und für mich ist ein Fax vom Finanzamt angekommen. Vielleicht gleich wieder heim, Decke über den Kopf und die Nationalhymne hören. Oder vielleicht ist dieser Tag der richtige, um mal in eine Milonga zu gehen. Es gibt zwar doch einen Unterschied zwischen Melancholie und Magenschmerzen, aber im Endeffekt kommt es wohl auf das Gleiche raus.
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