Donnerstag, 14. Juni 2007
O Globo
bloggos aires, 18:51h
Erheiternde bis skurrile Nachrichten erreichen mich gerade. Mein geschätzter Studiengang soll eingestellt werden. Die taz hat ein neues online-Kleidchen, das ihr ausgezeichnet steht, wie ich finde.
Mutter bekennt nach vielen Jahren, dass sie die Gardel-CDs von Papa eigentlich total scheisse findet.
Und die ZEIT will von den Lateinamerika-Austauschlern wissen, wie in den einzelnen Ländern so geküsst wird. Nachdem sich meine einschlägigen Erfahrungen auf ein winzigkleines Nachbarland beschränken, muss ich wohl auf Beobachtungen aus zweiter Hand zurückgreifen: Die Argentinier sind grosse Küsser, aber dezente. Überall wird gebusselt, der Chef schmatzt einen ebenso auf die Wange wie bis dato völlig Unbekannte. Je intensiver der Bekanntheitsgrad, desto lauter und fester wird geschmatzt. Nichts für Sozialphobiker. Aber auch nix für Knuddelbären. Denn wenn ein Franzose oder anderer Ausländer mit zwei oder gar drei Küssen ankommt, wird der Argentinier nervös. Auch, wenns feucht wird, oder von allzu festen Umarmungen begleitet wird. Auch die Jugend benimmt sich: Geknutscht wird zwar überall, aber nicht mit allzu viel Zunge. Die Schraubstockorgien, die ich noch von meinem Schulhof kenne, gibt es hier nicht, dafür ist man denn doch zu katholisch. Oder zu argentinisch. Wer einmal gesehen hat, welche Gesichter die Leute machen, wenn sie in der überfüllten U-Bahn aneinander gepresst werden, weiss, dass es ein erhebliches Distanzbedürfnis gibt. Schlechte Zeiten für Frotteisten. Was doch begrüssenswert ist.
Der Kollege, der in Brasilien ist, ging auf die Küsserei gar nicht ein, sondern klagte lieber über nicht enden wollende Erkältungen, pervers heruntergedrehte Klimaanlagen und religiöse Verkitschung.
Da spür ich doch gleich wieder ein leichtes Kratzen im Hals. Und lese in der online-taz, was der Papst seinen Schäfchen zum Thema Amnesty International rät: Sofort alle Zahlungen an die Babytöter einstellen. Ob die Opus-Dei-Mitglieder unter meinen argentinischen Zeitungskollegen jetzt gleich ein kleines Feuerchen aus AI-Flyern entzünden?
Es bleibt spannend in Buenos Aires, schalten Sie nicht weg.
Mutter bekennt nach vielen Jahren, dass sie die Gardel-CDs von Papa eigentlich total scheisse findet.
Und die ZEIT will von den Lateinamerika-Austauschlern wissen, wie in den einzelnen Ländern so geküsst wird. Nachdem sich meine einschlägigen Erfahrungen auf ein winzigkleines Nachbarland beschränken, muss ich wohl auf Beobachtungen aus zweiter Hand zurückgreifen: Die Argentinier sind grosse Küsser, aber dezente. Überall wird gebusselt, der Chef schmatzt einen ebenso auf die Wange wie bis dato völlig Unbekannte. Je intensiver der Bekanntheitsgrad, desto lauter und fester wird geschmatzt. Nichts für Sozialphobiker. Aber auch nix für Knuddelbären. Denn wenn ein Franzose oder anderer Ausländer mit zwei oder gar drei Küssen ankommt, wird der Argentinier nervös. Auch, wenns feucht wird, oder von allzu festen Umarmungen begleitet wird. Auch die Jugend benimmt sich: Geknutscht wird zwar überall, aber nicht mit allzu viel Zunge. Die Schraubstockorgien, die ich noch von meinem Schulhof kenne, gibt es hier nicht, dafür ist man denn doch zu katholisch. Oder zu argentinisch. Wer einmal gesehen hat, welche Gesichter die Leute machen, wenn sie in der überfüllten U-Bahn aneinander gepresst werden, weiss, dass es ein erhebliches Distanzbedürfnis gibt. Schlechte Zeiten für Frotteisten. Was doch begrüssenswert ist.
Der Kollege, der in Brasilien ist, ging auf die Küsserei gar nicht ein, sondern klagte lieber über nicht enden wollende Erkältungen, pervers heruntergedrehte Klimaanlagen und religiöse Verkitschung.
Da spür ich doch gleich wieder ein leichtes Kratzen im Hals. Und lese in der online-taz, was der Papst seinen Schäfchen zum Thema Amnesty International rät: Sofort alle Zahlungen an die Babytöter einstellen. Ob die Opus-Dei-Mitglieder unter meinen argentinischen Zeitungskollegen jetzt gleich ein kleines Feuerchen aus AI-Flyern entzünden?
Es bleibt spannend in Buenos Aires, schalten Sie nicht weg.
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eisenkamp,
Freitag, 15. Juni 2007, 05:25
Hollerbackboy
Keine Angst, ich jedenfalls bin noch da. Und immer schön aufpassen wegen kissing desease. Rät auch Benedikt.
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khamat,
Freitag, 15. Juni 2007, 05:57
Japanese kissing
Tja, also in Japan gilt Küssen in der Öffentlichkeit ja tatsächlich als Geschlechtsverkehr. Händchen halten ist das allerhöchste der Gefühle. Hab mich an die Massenknutscherei in Deutschland seither nicht wieder richtig gewöhnen können...
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