Samstag, 23. Juni 2007
Second Life
Die düsteren Themen verfolgen mich. Eigentlich war ich schon dabei, Reisekataloge von Gletschern und Wasserfällen zu wälzen, um den touristischen Teil meiner Reise einzuleiten - da kam er dazwischen.
Juan Cabandie ist 29 und erfuhr vor drei Jahren, dass er der Sohn von "Verschwundenen" ist. Er wurde in der ESMA, dem Folterzentrum der Diktatur geboren, wohin die Militärs seine 16jährige schwangere Mutter und seinen 19jährigen Vater verschleppt hatten. Die Eltern brachte man um, den Säugling gab man einem Polizisten und seiner Frau. Er wuchs mit einer Familie auf, die nicht seine war. Als durch die Organisation "Abuelas" (Großmütter) alles rauskam, änderte er seinen Namen und zog zu seiner echten Oma. Jetzt ist er Abgeordneter der Kirchneristen im Wahlkampf von Buenos Aires.

Aber wenn am Sonntag die Wahlen vorbei sind, will ich ihn unbedingt kennen lernen.

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